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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 179

1910 - Düsseldorf : Bagel
179 Hindernis, später auch Falkenstein mit einer Ehrengabe zu bedenken. Gewiß aber ist, daß Manteuffels Tätigkeit im Militärkabinett, die ihm so manche Feindschaft zugezogen hatte und zuziehen mußte, ihre beste Rechtfertigung in der Bewährung all der höheren Offiziere gefunden, die in den Kriegen 1866 und 1870 tätig waren. Und auch die kriegerischen Leistungen Manteuffels in dem Schluß des Mainfeldzuges waren keine geringen. Zunächst wurde die Armee nicht bloß vervollständigt, sondern auch durch Nachsendung von vierten Bataillonen, sowie von Oldenburgern und Hanseaten erheblich vermehrt und auf 60000 Mann gebracht. Auch der jetzt gewonnene Stützpunkt Frankfurt war an sich ein Gewinn, da er die vorzüglichsten Verbindungen nordwärts hatte. Eigenartig war von jetzt ab die Richtung, in der der Gegner aufzusuchen war. Der Weg ging in einem Bogen um den Odenwald herum und dann auf Würzburg zu. Zusammenzuwirken hatte die Mainarmee dabei mit einer neuen von 21000 Mann, die unter dem Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg bei Leipzig gebildet war und nun über Hof nach Nürnberg rückte. Zum ernsteren Kampf ist diese jüngste Armee nicht mehr gekommen, wohl aber ergänzte sie die Bewegungen Manteuffels, der über Darmstadt gegen die endlich vereinigten Süddeutschen mit dem Ziele zog, sie nach Norden hin von ihren Hauptstädten abzudrängen. Das Zurückdrängen geschah unter steten Kämpfen, zuerst bei Hundheim gegen die Badenser, dann bei Tauberbischofsheim gegen die Württemberger, die immer wieder ihre äußerst tapferen Angriffe wiederholten, und endlich bei Roßbrunn, Helmstadt und einigen Nachbarorten namentlich gegen die Bayern. Der letzte Kampf war besonders blutig, und die bayrische Reiterei kämpfte sogar glücklich unter der Losung „Revanche für Hünfeld“. Trotzdem aber mußten die Süddeutschen immer weiter nach der Feste Marienberg und dem rechtsmainischen W ürzburg sich zurückziehen. Die Lust weiter zu kämpfen mußte bei der vollständigen Zwecklosigkeit immer stärker schwinden. Von Oesterreich erfuhr man nicht bloß, daß es den Kampf eingestellt und die Friedensbedingungen angenommen, sondern auch die bestürzende Tatsache, daß es Bayern in den Frieden nicht eingeschlossen habe. Sein Ver-

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 373

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 138. Das Rechtswesen im Mittelalter. Femgerichte. 373 bei ihrer Geburt das Horoskop (Nativität) stellen, das heißt, man beutete ans dem Punkte der Ekliptik (Sonnenbahn), welcher bei der Geburt des Menschen am Horizont aufgeht, das Schicksal der Neugeborneu. Mau kann sich denken, welch unglückselige Einflüsse dies im Leben eines Menschen oft ausüben mußte, der an eine solche Sterndeutung glaubte. 4. Maximilian, der ritterliche Sohn des unthätigen Friedrich, kam der Maria von Burguud zu Hilfe, als nach ihres Vaters Tod Karl Viii. von Frankreich sie ihres Erbes berauben wollte. Nach seiner Vermählung kämpfte er hauptsächlich in den Niederlanden. Von den Bürgern von Brügge, die ihn durch List in die Stadt gelockt hatten, wnrde er sogar einmal gefangen, aber bald wieder dnrch seinen Vater und die deutschen Fürsten befreit. Anlaß zu den italienischen Kämpfen gab seine zweite Heirat mit ©laufet Sforza, der Tochter des Herzogs von Mailand. Er war ein kühner Degen, der ans dem Reichstage zu Worms (1495) den Zweikampf mit dem französischen Ritter Elande de Barre annahm, welcher die ganze deutsche Ritterschaft herausgefordert hatte, ©eilte Waghalsigkeit brachte ihn mehrermtale in Lebensgefahr, so z. B. auf der Martinswand in Tirol. Max besaß mich eine gute Bildung und sprach englisch, italienisch, französisch, böhmisch und lateinisch so geläufig wie deutsch. Er hinterließ auch mehrere Schriften, sogar über Architektur und Gärtnerei; namentlich aber sind es zwei Heldenbücher — der „Theuerdau k", in welchem er seine Brautwerbung um Maria vou Burgund, und „der Weis Kitnig", in deut er seine Lebensschicksale schildert — die heute noch von Wert sind. Maximilian starb zu Wels in Oberösterreich und liegt in W i e n e r i s ch - N e n st a d t begraben. 5. Die zehn Kreise waren: 1) der österreichische, 2) der bayri s ch e, 3) der schwäbische, 4) der fränkische, 5) der k n r-r hei nische, 6) der oberrheinische, 7) der nie feer rheinisch; westfälische, 8) der o b e r sä ch sisch e, 9) der niedersächsische, 10) der bürg n ndi s ch e (Niederlande und Hochburgund). Böhmen, Mähren, Schlesien, die Lausitz und die Reichsritter gehörten gar keinem Kreise an. Im ganzen waren es 7 Kurfürsten, 3 Erzbischöfe, 30 deutsche, 8 französische Bischöfe, 26 Herzoge, Land- und Markgrafen, 80 Grafen, 28 gefürstete Abte und Pröpste, 80 Städte, welche zusammen die Reichsstände ausmachten. Dazu kamen noch die Reichs ritt er, so daß es um diese Zeit in Deutschland etwa 1000 Laudesherreu gab. 6. Die erste Post organisierte Roger I. von Thnrn und Taxis in Tirol. Aus Maximilians Wunsch richtete dessen Sohn. Franz von Taxis eine reitende Post zwischen Wien und Brüssel ein und wurde dafür zum niederländischen Generalpostmeister ernannt (1516). 33 er ii hart) von Taxis errichtete unter Karl V. eine reitende Post von Brüssel über Lüttich, Trier, Speier, Augsburg durch Tirol nach Italien und wurde dafür Reichs o b erv ost me ist e r, dessen Würde und Rechte ttt der Familie sich forterbten. Die Personen Posten kamen im dreißigjährigen Kriege ans. 8 138. Das tud)t9wf|*cn im Mittelalter. Femgerichte. 379) Zur Zeit Karls des Großen hatten die verschiedenen deutschen Stämme auch verschiedenes Recht, weshalb in jener Zeit 16**

3. Die Geschichte Württembergs - S. 84

1875 - Tübingen : Fues
84 Iii. Wrttemberg als Herzogthum. Habens; die grausame Regierung Oesterreichs der Wrttemberg war ganz dazu angethan, das Volk zu erbittern. Mit dem Schwert wollte sie die Annahme der Reformation vertilgen und verhindern. Die Steuerlasten waren grer als unter Ulrich, dessen Fehler durch fein erduldetes Unglck geshnt erschienen, so da er vom grten Theil seines Volkes zurckgewnscht wrde, zumal er die evangelische Lehre angenommen hatte 2). Der deutsche Kaiser Karl V. hatte auf dem Augs brg er Reichstag (1530) seinen Bruder, Erzherzog Ferdinand, mit dem Herzogthum Wrttemberg belehnt und ihn kurz darauf den deutschen Fürsten zum König aufgedrungen. Selbes zeigte diesen deutlich, wie sie vom Kaiser nichts Gutes zu erwarten htten, da vielmehr durch die Verletzung der Reichsgesetze in erster Linie ihre eigene Gewalt bedroht sei. Um so mehr mochten sie die Her-stellung eines selbstndigen Herzogthums Wrttemberg wnschen, als sie in Ulrich einen Bundesgenossen fanden. Und so mute Kaiser Karl, der in allem ein un-ehrliches Doppelspiel spielte, selber zur Vermehrung der Freunde Ulrichs und mittelbar zu dessen Wiedereinsetzung in seinen anererbten Besitz beitragen. Fr Ulrich traten Hessen, Sachsen, die Pfalz, Braunschweig und sogar Bayern ent-schieden ein 3). Durch Unterhandlungen war jedoch nichts auszurichten; wollte man zu einem Ziel kommen, so mute zum Schwert gegriffen werden 4). . 31. Kerzog Ulrich. Aortsehung. Wiedereroberung des Landes. Einfhrung der Deformation. 15341550. Trbsal bringet Geduld, Geduld aber bringet Erfahrung, Erfabrung aber bringet Hoffnung, Hoffnung aberlt nicht zu Schan-den werden." Romer 5, 35. Dem Muthigen Hilst Gott!" Schller. 1534 Die langjhrige Schule der Leiden, durch welche Ulrich gehen mute, hatte bis reine Wildheit und Leidenschaftlichkeit in etwas gezhmt; ganz wurden sie nicht 155- gebeugt. Seine frheren Wahlsprche Hindurch mit Freuden!" und Es bleibt dabei!" hatte er abgelegt und dagegen den smtlicher protestantischer^ Fürsten Deutschlands angenommen: Verbum Domini manet in aeternum!" d. h.: Gottes Wort bleibet in Ewigkeit!" Und wie Ulrich so war auch sein Volk durch 1) Gppingen hatte er eben einen evangelischen Brger gemordet, als ihn das Schwert der wohlverdienten Rache selber traf, davon das Volk sang: Gott hat den Mord gerochen, Der Aichelin zu Gppingen ward erstochen." 2) Die sterreichische Negierung mute es sich endlich selber gestehen, da meisten" Unterthaueu dem Herzog und der evangelischeu Lehre anhangen." 3) Hmche Geschichtschreiber erzählen, es sei auf dem Augsburger Reichstag dem Landgrafen Philipp die Wiederherstellung des Herzogthums Wrttemberg unterellrich ver prochen worden, weun Philipp zur katholische.. Partei ubertrete aber verg bl.^ 4) Am wrdigsten war auf dem Augsburger Tag Philipp von H-essen fr Wrttemberg eingetreten. , Doch spricht mit tauben Ohren Der Karl: Jsts ihm so werth Durchs Schwert hat ers verloren, Er nehm' e mit dem Schwert!" Y Schwab. i

4. Abt. 2 - S. 346

1884 - Wismar : Hinstorff
346 7. Alles schweigt, nur hin und wieder fällt ein Tropfen vom Gestein, Bis der grosse Morgen plötzlich bricht mit Feuersglut herein; 8. Bis der Adler stolzen Fluges um des Berges Gipfel zieht, Dass vor seines Fittichs Rauschen dort der Rabenschwarm ent- flieht. 9. Aber dann wie ferner Donner rollt es durch den Berg herauf, Und der Kaiser greift zum Schwerte, und die Ritter wachen auf. 10. Laut in seinen Angeln tönend, springet auf das eh’rne Thor, Barbarossa mit den Seinen steigt im Waffenschmuck empor. 11. Auf dem Helm trägt er die Krone und den Sieg in seiner Hand, Schwerter blitzen, Harfen klingen, wo er schreitet durch das Land. 12. Und dem alten Kaiser beugen sich die Völker allzu- gleich, Und aufs neu zu Aachen gründet er das heil’ge „Deutsche Reich". (Emanuel G-eibel.) 263. Der dänische und der östreichische Krieg. 1864 und 1866. Der dänische König regierte gleichzeitig mit seinem dänischen Staate die Elbherzogtümer: Schleswig, Holstein und Lauenburg; aber im übrigen bil- deten sie selbständige Herzogtümer für sich mit eigenen Gesetzen, Holstein und Lauenburg gehörten sogar zum deutschen Bunde. Deshalb durfte Dänemark mit diesen Ländern auch durchaus nicht eigenmächtig verfahren. Die Dänen aber übten je länger, desto stärker auf die Herzogtümer einen Druck aus, der dem Volke ganz und gar zuwider war; namentlich hausten sie in Schleswig sehr eigenmächtig, wo sie durch Einführung dänischer Pastoren, Lehrer und Richter alles aufboten, um die deutsche Sprache auszurotten. Genug, der König (Christian Ix.) wollte die deutschen Herzogtümer ganz dänisch machen; Schleswig hatte er bereits dem däni- schen Staate völlig einverleibt. Dieser Ungerechtigkeit konnte der ritterliche Preußen- könig, Wilhelm 1., nicht stillschweigend zusehen, zumal er ausgesprochen hatte, daß mit seinem Willen keinen Fußbreit deutscher Erde vom Vaterlande losgerissen wer- den solle. Deshalb verband er sich mit dem Kaiser von Östreich, und beide rüsteten ihre Heere, um die Herzogtümer in ihren Rechten zu schützen. Es war am 1. Februar 1864, als die verbündeten Preußen und Östreicher die Eider über- schritten. Wenn auch die Dänen hinter sicheren Schanzen und Wällen (den Dane- werken) saßen, so mußten sie dieselben doch bald räumen und in die Düppler Schanzen, sowie in die Festung Friederieia fliehen. Auch letztere räumten sie, als die Düppler Schanzen von den Preußen am 18. April desselben Jahres er- stürmt worden waren. Durch den kühnen Übergang der Preußen über

5. Mit einem Stahlstich - S. 393

1839 - Stuttgart : Belser
1 Kaiser Napoleon u. die französische Universalmonarchie. 595 sprengte ihre Reihen, vor den Augen der Kaiser Franz und Alexander. Jetzt eilte Soult dem mit Anstrengung kämpfenden Davoust zu Hülfe, und zwängte Buxhöwden und Kienmayer zwischen die Seen von Menitz und von Satzschau: Napoleon, mit 20 Kanonen angelangt, schmet- terte den alten, morschen Damm und das Eis zusammen, und reihenweise sanken die Feinde in den Gewässern un- ter. Der Sieg war vollständig: 10,000 Russen und Oest- reicher kamen um, 19,000 Russen und 1000 Oestreicher geriethen in Gefangenschaft, 10,000 Verwundete oder Zer- sprengte wurden ausser Kampf gesetzt, 40 Fahnen, 86 Kanonen und 400 Geschützwagen sammt Gepäck fielen dem Sieger zu. Den 3. Morgens erschien Fürst Lichtenstein, um eine Zusammenkunft des Kaisers Franz mit Napoleon einzuleiten: sie hatte am 4. Statt zu Staroschütz, in Napoleons Quartier. „Ich empfange Sie,,, sagte Die- ser, „in dem einzigen Pallast, welchen ich seit 2 Mona- ten bewohne.-, „Sie machen," crwiederte Franz, ,/einen so vortheilhaften Gebrauch von demselben, daß er Ihnen nur gefallen kann." Das Ergebniß war für Oestreich ein Waf- fenstillstand, der allen Rüstungen, zumal in Ungarn, ein Ende machte, und einen großen Theil der Monarchie in franzö- sischer Gewalt ließ, für Kaiser Alexander, welchem da- mals General Essen neue Truppen zuführte, ungestörte Heimkehr auf einer vorgeschriebnen, beaufsichtigten Marsch- route. Jetzt wurde Graf Haugwitz vorgcrufen, und zwar den 15. Dez., eben an dem Tage, wo Preussen hatte losschlagen wollen: der Minister sollte wählen zwischen Bündniß mit Frankreich oder Krieg: so sehr er auch we- gen Mangels an Vollmacht sich entschuldigte, er mußte ohne Bedenkzeit unterschreiben, daß Preussen Fürsten, thum Neuchâtel und Herzogthum Berg zu beliebiger Verleihung an Frankreich, das Ansbachische an Bayern abtreten, und hiefür von Bayern einen Bezirk mit 20,000 Einwohnern zur Abrundung des Fürstenthums Bayreuth, von Frankreich ganz Hannover bekommen werde. Ein Keil wurde auf den andern gesetzt: der Abzug des rus-

6. Universal-Historie - S. 630

1714 - Leipzig : Lanckisch
X» A. C. !6jo Grdenklicdes Examen r7sr. s. -o.aug ^I)ec M.nov. jz.nov, i, Dec, M-Jan. 17 yr c) Attchgicng die Käyferl. Armee,unteres ! m-nu» des Printzen L»g-nn, j„ Mayländtschen Staat/ mit glückliche» ' Progrcflcn und gute» Anfang in der A^ion bey Carpi. Wider den c-rin« i und miterob enmg unterschiedener Oer« ! ter, darunter auch dasschloß canixno. > ne. Vitlctoy.becbcmcaiinatraigran» jfefifd)Cn Connmando iucccdirtc/mufic I sich ebenfalls/ nach dem von ihm geth« nen Angriff / rennen , und Mirandoli „ 1 ward mit Käyferl. rwuyxen besetzet. 1" Iv. Der Churfürst von Cölln/und Bi- schoffzu Lüttig/ solepb ciemens, wolle die Lvllnische Hertermitneu» geworbenen Lrouppen besehemuns als sich wider diese neue Werbungen das Cöllnische Dohm-Capiml/und die Land «Stande des Ertz-M- bums/ opponieren / blich der Chm» fürstbey seinem kropos. f Dieällnifchestadte wurden mitfranzvfä unter dem Nahmen der Auxtimr. voll cker des Burgnnvlfchen Rrä^ßesj belegt. Die Stadt und Oiadell Lüttig mufic ihnen auch einger« mct werden I und den Grcß-Dechäok, Baron vonucan, führte man gefänglich nach dl-mur.wcswegen aber gedachter Churfürst von Ksyftr besprochen ward; u. von diesem sind die Cöllnischen Herrn durch einkäyserl.u--nk-ttin-l, lcrgnädigsten Schutz genommen wo» > ^ de». N 1

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 81

1859 - Essen : Bädeker
Si t>ei dem Mahle werden dann schaurige Geschichten erzählt von dem Kampfe, und der Wein perlt dabei aus großen Bechern, und die Kna- den lauschen aufmerksam hinter den Sitzen der Ritter. Nicht wahr, da hättest du auch zuhören mögen? und du meinst, die Ritterzeit müsse doch recht schön gewesen sein? — Ja, ich weiß aber auch schlimme Geschichten; solche —'erzählen die Blut- nelken. 39. Blutnelken am Falkenftein. In der Gegend von Tambach, auf dem hohen Felsen Falken- stein, hat ehedem auch eine Burg gestanden. Der Burgherr aber war, wie viele damals, ein Raubritter, der die armen Bürgerund Bauern umher plagte und plünderte, und der da erntete, wo er nicht gesäet hatte. Wenn Reisende durch den Thalgrund zogen, überfiel er sie, führte sie mit sich auf seine Burg, und wer nicht reiches Lö fe- ge ld zahlte, den ließ der Ritter vor der Burg ermorden, also, daß das Blut den Felsen hinabfloß. Da thaten sich endlich die Nachbarn zusammen, erstiegen in bluti- gem Kampfe die Burg und stürzten den Burgherrn den thurmhohen Felsenabhang hinab, daß er zerschmetterte. Die stolze Burg wurde zerstört, und ist seitdem vollends zerstäubt und verschwunden. Das Blut der Ermordeten aber wird noch jetzt am Berge gezeigt; weit herum ist da der Boden geröthet von zahllosen Blutnelken, die sind, sagen die Leute, aus dem Blute entsprossen, das der Raub- ritter dort vergossen hat. t( So lebt die blutige That fort im Gedächt- niß, aber das Werk des Übelthäters wird von der Erde vertilgt. Solcher Blutnelken mögen auch noch an anderen Burgen stehen. ■Wiederholungssragenl — Beschreiben! — 60. Die zwei Herzogtümer Anhalt, diezwei Fursten- thümer Lippe und das Fürftenthum Waldeck. <23 — 29.) Anhalt, ein größtenteils ebenes und fruchtbares Land, liegt zu beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und'brandenburg eingeschlossen. Es besteht aus zwei verschiedenen terzogihümern, welche nach ihren Hauptstädten benannt werden: nhalt-Dessau und Anhalt-Äöthen Bernburg. Sie enthalten zu- sammen nur etwa 48 Quadratmeilen mit 159,000 (meist evange- lischen) Bewohnern. Die zwei Fürstentümer Lippe findet ihr hier an der Weser, von der preußischen Provinz Westphalen und dem Königreich Han- nover eingeschlossen. Das hier auf dem linken Ufer der Weser gele- gene ist das Fürstenthum Lippe-Detmold mit der Residenzstadt Detmold. Weiter nördlich, auf dem rechten Weserufer liegt das Haestcrs' Lesebuch für Oberkl. Kathvl. Ausgabe. 6

8. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 481

1822 - München : Lindauer
48i der schwäbische und fränkische Kreis verbanden sich mit Oesterreich. Max Emanuel wollte an diesem Kriege keinen Theil nehmen. Als er sich aber von Oesterreich und dessen Bundesgenossen, den Schwaben und Franken, wie eingeschlossen sah, nahm er 1722 den 8ten Sept. die Stadt Ulm weg, und erklärte sich für die Franzosen, welche ihm auch unter der An- führung des Marschall Villars, unverzüglich Hülfs- Völker schickten; aber sogleich folgte für Baiern ein Unglück dem andern nach. Ein Theil der französi- schen Hülfvvdlker rückte durch Italien heraus, und Maximilian Emanuel zog ihnen durch Tyrol, in der Absicht, ihnen den Durchgang zu öffnen, mit 9220 Daiern, und 2522 Franzosen entgegen; sah sich aber, nachdem er einige Ortschaften ohne vielem Wider- stand eingenommen hatte, auf allen Seiten von den Einwohnern Tyrols umgeben, und verlor, wie- wohl er sich eiligst zurückzvg, einige kauend Mann, indem sie außer Stand waren, sich wider ihre Feinde, welche sich auf steilen Hügeln befanden, zu wehren. Auch selbst de.r Churfürst wäre, ohne einen glückli- chen Emfall seines Begleiters, deö Kammerherrn Grafen Ferdinand von Arco (im Vorbeygehen sep es gesagt, daß der General-Feldmarschall Zoh. Bapr. Graf von Arco den 21. März 1715 mit Tode abging), verloren gewesen, welcher sich präch- tiger als der Churfürst gekleidet, auch die rechte Hand genommen,und durch eine Kugel.welche von oben herab kam, bey der sogenannten Martinswand (170z) sein Leben verloren hat. Im I. 1704 rückten drep Armeen wider Baiern an. Unter der Anführung des englischen Herzogs Marlborough näherte sich eine Armee, welche aus 32,222 Engländern und Hollän- dern bestand, und welche sich, sehr geschickt, mir der H h Reich»«

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 61

1873 - Essen : Bädeker
61 Nicht wahr, da hättest du auch zuhören mögen? und du meinst, oie Ritterzeit müsse doch recht schön gewesen sein? — Ja, ich weiß aber auch schlimme Geschichten; solche — erzählen die Blutnelken. 46. Blutnelken am Falkenstein. In der Gegend von Tambach, auf dem hohen Felsen Falken- stein, hat ehedem auch eine Burg gestanden. Der Burgherr aber war wie viele damals, ein Raubritter, der die armen Bürger und Bauern umher plagte und plünderte, und der da erntete, wo er nich^ gesäet hatte. Wenn Reisende durch den Thalgrund zogen, überfiel er sie, führte sie mit sich auf seine Burg, und wer nicht reiches Löse- geld zahlte, den ließ der Ritter vor der Burg ermorden, also, daß das Blut den Felsen hinabfloß. Da thaten sich endlich die Nachbarn zusammen, erstiegen in bluti- gem Kampfe die Burg und stürzten den Burgherrn den thurmhohen Felsenabhang hinab, daß er zerschmetterte. Die stolze Burg wurde zerstört, und ist seitdem vollends zerstäubt und verschwunden. Das Blut der Ermordeten aber wird noch jetzt am Berge gezeigt; weit herum ist da der Boden geröthet von zahllosen Blutnelken, die sind, sagen die Leute, aus dem Blute entsprossen, das der Raub- ritter dort vergossen hat. ^So lebt die blutige That fort im Gedächt- niß, aber das Werk des Übelthäters wird von der Erde vertilgt. Solcher Blutnelken mögen auch noch an anderen Burgen stehen. Wiederholungsfragen! — Beschreiben! — L7. Das Herzogthum Anhalt, die zwei Fürsten- thümer Lippe und das Fürstenthum Waldeck. (13.-18.) Das Herzogthum Anhalt liegt zu beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschlossen. Es enthält nur 43 Ouadratmeilen mit 203,000 meist evangelischen Bewohnern. Der größte Theil desselben besteht aus Flachland; nur im Westen wird es vom Harze durchzogen, der hier Silber, Kupfer und andere werthvolle Mineralien liefert. Die Haupt- und Residenzstadt ist Dessau, mit 17,000 Einwohnern. In dem herzogt. Schloß befindet sich der Degen und Stock „des alten Dessauers", des berühmten preußischen Feldmarschals Leopold von Dessau. Die zwei Fürstenthümer Lippe findet ihr hier an der Weser, von den preußischen Provinzen Westphalen und Hannover einge- schlossen. Das hier auf dem linken Ufer der Weser gelegene ist das Fürstenthum Lippe-Detmold mit der Residenzstadt Detmold. Weiter nördlich, aus dem rechten Weserufer, liegt das Fürstenthum Lippe-Schaumburg mit der Residenzstadt Bückeburg. Diese

10. M. Johann Georg Hagers, Rect. zu Chemnitz, Kleine Geographie vor die Anfänger - S. 428

1755 - Chemnitz : Stößel
428 Das Viii. Buch, von Teutschland. U. In der Grafschaft Oldenburg selbst, welche gänzlich Dänemark gehört, ist zu merken: *r. Oldenburg, eine mittelmäsige und Veste Stadt am Flusse Hunte, mit einem Schlosse. Hier ist nunmehro die königlichdanische Regierung. Ul Das Burjadingerland, wird diejenige Gegend ge- nennet, welche über Oldenburg an dem Meere liegt. I V. Stadrland Heist diejenige Gegend, welche unter dem Butjadingerlande an der Weser liegt. Darinnen ist: 1. Ovelunge, ehemals ein vestes Schloß, jetzo ein Flecken, in welchem das Landgericht von dem Buljaöinger- und Stadrlande ist. 2. Elsfleth, ein Flecken an der Weser mit einem Ha- fen, wo ein Zoll gegeben wird. V. Gtadtingerlano, wird diejenige Gegend genennet, wel- che unten an den Grenzen der Grafschaftdelmenhorst liegt. i. Oldenesch, ein Flecken an der Weser, der in den Geschichten, wegen eines Treffens bekannt ist. 11. Von der Grafschaft Delmenhorst. Die Grafschaft Delmenhorst, Lat. Comit. Delmenhor- stanvs, liegt neben Oldenburg zur Rechten an der Weser. Es gehört selbige dem Könige von Dänemark. Der beste Ort ist: i. Delmenhorst, eine geringe Stadt nebst einem al- ten Schlosse am Flusse Delmen. 111. Von der Grafschaft Diephold. Die Grafschaft Diephold , Lat. Comit. Diepholtanvs, liegt unter Delmenhorst, und gehört dem Churfürsten vonhan- nover. Der Rcichsanschlag ist r. Mann zu Roß, 4. Mann zu Fuß, und n.fl. 42. Kr. z.heller zum Kammergerichte. i. Diephold, eine Stadt und Schloß, nicht weit von der Dammersee. I V. Von der Grafschaft -Hoya. Die Grafschaft Hoya, Lat. Comit. Homensis, liegt neben Diephold zur Rechten und gehört theils Hessencasscl, theils dem Hause Hannover. Der Rcichsanschlag ist 2. Mann zu Roß, 8. Mann zu Fuß, und 2z.fi. 21. Kr. z.heller zum Kammergerichte. Hessencassel gehöret: t. Fredenberg, oöcrfreudenberg,ein Slctfett, Schloß und Herrschaft.
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